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Impact Investing hat als Anlageklasse großes Zukunftspotenzial. Derzeit ist allerdings die Anzahl direkt investierbarer Unternehmen noch sehr begrenzt. Zu diesem Schluss kommt das FERI Cognitive Finance Institute in einer aktuellen Studie. Gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftsethik der Universität Sankt Gallen hat das strategische Forschungszentrum der FERI Gruppe Konzept, Spannungsfelder und mögliche Zukunftsperspektiven für Impact Investing analysiert. Zudem wurden Investoren, Produktanbieter und Non-Profit-Organisationen systematisch zu dieser Anlageklasse befragt.
„Impact Investing wird in den kommenden Jahren in hohem Maße von den Förderungsplänen durch die EUKommission profitieren“, sagt Dr. Kevin Schaefers, Co-Founder des FERI Cognitive Finance Institute. Laut des 2018 veröffentlichten Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums sollen Investitionen in nachhaltige Projekte, vor allem Direktinvestitionen in den Bereichen Klima, Umwelt und Soziales, auf EU-Ebene besonders gefördert werden.
Impact Investing bezeichnet Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch eine direkte ökologische oder soziale Wirkung anstreben. Im Gegensatz zu nachhaltigen Aktieninvestments wird beim Impact Investing den Unternehmen direkt frisches Eigen- oder Fremdkapital – etwa über Private Equity oder Private Debt – zur Verfügung gestellt. Zielobjekte sind Unternehmen mit einer sozialen oder ökologischen Wirkungsabsicht. „Die finanziellen Ziele und die ethisch-nachhaltigen Zwecke eines solchen Investments in Einklang zu bringen, ist die größte Herausforderung beim Impact Investing“, sagt Schaefers. Anleger müssten daher auch entsprechende Trade-Offs in Kauf nehmen.
Die Komplexität der Anlageklasse sei einer der Gründe für das anhaltende Nischendasein des Impact Investing in Deutschland: Es gebe bislang weder eine einheitliche Definition des Begriffs noch eine befriedigende Antwort auf die Frage, wie groß die soziale oder ökologische Wirkung des Investments sein muss und wie man diese Wirkung messen kann. „Damit wächst auch die Gefahr eines ,Social oder Green Washing‘, bei dem Investitionen als Impact Investing gelabelt werden, aber die direkte ökologische oder soziale Wirkung immer mehr verwässert wird“, betont Schaefers.
Die Studienautoren empfehlen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDG) als inhaltliches Kriterium für Impact Investing heranzuziehen. „Diese ermöglichen eine deutlich breitere Investmentbasis und könnten somit wie ein Katalysator für Impact Investing in Europa wirken“, so Schaefers. Auch die EU-Kommission werde sich bei der für das erste Quartal 2019 angekündigten rechtsverbindlichen Definition von nachhaltigen Projekten an den SDGs orientieren.
Die Nachfrage nach Impact Investing wird nach Einschätzung der Studienautoren auch aus anderen Gründen deutlich steigen: „Das Problembewusstsein für die größten sozialen und ökologischen Herausforderungen wird immer stärker – nicht nur in der Politik. Impactorientiertes Investieren ist quasi die logische Schlussfolgerung“, so Kevin Schaefers. Die Generation der Millennials sowie große Family Offices verfolgten im Rahmen ihrer Vermögensanlagen zunehmend auch soziale und ökologische Interessen.
Aufgrund der Komplexität des Themas sollten Investoren, die sich für Impact Investing interessieren, eine umfassende professionelle Beratung im Rahmen ihrer ganzheitlichen Asset Allocation in Anspruch nehmen. Mit der vorliegenden praxisnahen Studie will das FERI Cognitive Finance Institute privaten und institutionellen Investoren eine erste Orientierung in Sachen Impact Investing geben.
Die Studie ist hier abrufbar.
T +49 (0) 6172 916-3631
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